Artischocke (Cynara scolymus) | Pflanze des Monats Jänner
Die Artischocke (Cynara scolymus) gehört zur Familie der Korbblütler und ist eine große, distelähnliche Pflanze, die bis zu 2m hoch werden kann. Sie ist nicht nur im Mittelmeergebiet stark verbreitet und jährlich werden ungefähr 1,5 Mio Tonnen von dem feinen Gemüse zum Verzehr aber auch zur Arzneimittelproduktion geerntet. Die etwa faustgroßen Blütenköpfe sind je nach Sorte grün oder violett und bestehen aus einem fleischigen Blütenboden. Die Hüllblätter liegen dachziegelartig übereinander. Ist der Blütenstand geöffnet leuchtet er intensiv violett.
Die Blütenhülle und der Blütenboden werden als Gemüse verzehrt; diese Teile sind es auch, die neben den Blättern und Wurzeln arzneilich genutzt werden.
Alle pharmazeutischen Artischockenpräparate, dazu zählen Tee, Tropfen, Presssäfte, Dragees, Kapseln und Tabletten mit ihren enthaltenen Bitterstoffen haben eine günstige Wirkung auf den Leberstoffwechsel und eine lipidsenkende Wirkung. Gleichzeitig wird auch die Ausschüttung von Gallenflüssigkeit gefördert und damit Symptome wie Völlegefühl, Übelkeit und Blähungen gelindert.
Die lipidsenkende Wirkung beruht auf unterschiedlichen Wirkmechanismen. Vermehrte Ausscheidung von Cholesterin, erhöhter Cholesterinverbrauch zur Gallensäuresynthese, und Hemmung der Neubildung von Cholesterin sind die drei Hauptmechanismen, mit denen eine Senkung des Gesamtcholesterin erzielt werden kann.
Mag. Johanna Lanzer