Brunnenkresse (Nasturtium officinale) | Pflanze des Monats April

Auch in der Rettenbachklamm zu finden!

Die Brunnenkresse wird auch Wasserkresse oder Bachsenf genannt. In sauberen und ruhigen Bachläufen, moosigen, feuchten Hängen und Uferzonen, in sonniger bis halbschattiger Lage ist die Brunnenkresse im Frühling oft zu finden. Sie ist eine wintergrüne Pflanze und ist nicht sehr empfindlich wenn die Temperaturen im Frühling in der Nacht noch um den Gefrierpunkt liegen. Sie zählt jedoch zu den Langtagpflanzen, das heißt, dass sie erst zu blühen beginnt wenn die tägliche Beleuchtungsdauer auf mehr als zwölf Stunden ansteigt. Auch in der Rettenbachklamm mit ihrem kühlen und sauberen Wasser gedeiht die Brunnenkresse sehr gut.

In England, Frankreich, Portugal, Deutschland und der Schweiz wird die Brunnenkresse, die mit scharf-würzigem, leicht bitterem Geschmack besticht, auch großflächig angebaut und gerne für die feine Frühlingsküche als Salat, Suppe, im Kräutertopfen oder als Garnitur für diverse Speisen verwendet. Sie enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle und Vitamin C und Iod.

Da die Ernte auf Grund ihrer Temperaturunempfindlichkeit schon im Winter möglich war, war sie früher ein wichtiger Vitamin C Lieferant in der Skorbut-Therapie. Blühende Pflanzen sollten nicht mehr verzehrt werden. Mit dem Trocknen der Pflanze verliert sie Ihre Eigenschaften, so wie auch ihren Geschmack.

In der Alternativmedizin wird die Brunnenkresse wegen ihren keimhemmenden Eigenschaften z.B. in Kombination mit Preiselbeere für die Blasengesundheit eingesetzt. Zusätzlich ist sie durch die enthaltenen Senfölglykoside appetitanregend, stoffwechselfördernd und harntreibend. In größeren Mengen konsumiert, kann sie allerdings die Magen- und Darmschleimhaut und auch die Nieren reizen und wie so oft gilt hier auch: Die Dosis macht das Gift. Äußerlich kann eine Tinktur aus der Brunnenkresse bei unreiner Haut und auch bei Pigmentflecken hilfreich sein.

Mag. pharm. Johanna Lanzer