Der Kürbis | Pflanze des Monats Oktober

Steirisches Superfood: Der Kürbis (Cucurbita pepo).

Verschiedene Kürbisarten sind fester Bestandteil der heimischen Küche. Kürbisgemüse ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, welche ihm seine typische Farbe verleihen. Auch das Kürbiskernöl mit seiner charakteristischen dunkelgrünen Farbe ist weit über die Steiermark hinaus als schmackhaftes Salatöl bekannt.

Sein hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren – allen voran Ölsäure und Linolsäure – macht das
Kürbiskernöl außerdem zu einem besonders gesunden Pflanzenfett. Die Kerne können auf Grund ihres Eiweißgehaltes von bis zu 42% wahrlich als heimisches „Superfood“ bezeichnet werden.

Medizinisch ist vor allem der steirische Ölkürbis (Cucurbita pepo var. Styriaca) bedeutend, dessen Samen – die sogenannten Kürbiskerne – wertvolle Inhaltsstoffe liefern. Dazu zählen vor allem Phytosterole und Lignane sowie die beiden Antioxidantien Selen und Vitamin E. Der steirische Ölkürbis wird daher auch als Arzneikürbis bezeichnet. Kürbiskerne bzw. deren Extrakte wirken antiphlogistisch (entzündungshemmend), diuretisch (harntreibend) und
kräftigen die Blase.

Sie werden traditionell gegen Prostatabeschwerden, insbesondere im Stadium I und II der benigenen Prostathyperplasie (gutartige Vergrößerung der Prostata) eingesetzt. Die Wirkung ist vermutlich auf eine Hemmung der 5α-Reduktase, welche zur Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron in der Prostata führt, zurückzuführen. Auch Frauen profitieren von den Inhaltsstoffen – gute Wirkung zeigen Kürbiskernextrakte auch bei chronischer Reizblase und Blasenschwäche. Akute Entzündungen der Harnwege sind hingegen kein Anwendungsbereich.

Empfehlenswert sind standardisierte Kürbiskernpräparate, welche sowohl die
wasserlöslichen Lignane als auch die fettlöslichen Phytosterole enthalten. Die Tagesdosis sollte 300 bis 500 mg Extrakt betragen. Besonders effektiv ist eine kurmäßige Einnahme über mehrere Monate. In Österreich sind Kürbiskernpräparate als Nahrungsergänzungsmittel als Dragees oder Kapseln im Handel. Beachten Sie bitte: die Einnahme von Kürbiskernen bzw. Kürbiskernpräparaten ersetzt nicht
die regelmäßige urologische Vorsorgeuntersuchung!

Mag. pharm. Kornelia Baumgartner

Foto: Hr. Furtlehner Kwizda Kräuterhandel