Myrrhe (Gummi Myrrha)| Pflanze des Monats November

Bereits seit Jahrtausenden wird Myrrhe für spirituelle, religiöse und therapeutische Zwecke eingesetzt. Heute wird die Heilpflanze vor allem zur Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie als Räucherwerk geschätzt.

Myrrhe ist ein flüssiges Gummiharz, welches in der Rinde des Myrrhenstrauches (Commiphora myrrha) gebildet wird. Er gehört zur Familie der Balsamgewächse (Burseraceae) und kommt hauptsächlich in den Trockengebieten des tropischen und subtropischen Afrikas sowie Arabien vor. Nach der Trocknung nimmt das Gummiharz seine charakteristische unregelmäßig gerundete, klumpige Form an. Aufgrund der dunkelbraunen bzw. dunkelorangen Farbe, die teilweise an Bernstein erinnert, lässt sich die Myrrhe gut von dem Weihrauch differenzieren.


Myrrhe enthält ätherische Öle, Harz (Commiphorensäure, Terpene) und wasserlösliches Gummen. Auch wenn die biologischen Wirkmechanismen noch nicht endgültig geklärt sind, so wird den Inhaltsstoffen insgesamt eine desinfizierende und wundheilungsfördernde Wirkung zugeschrieben. Als Mundspülung, zum Gurgeln oder als unverdünnte Tinktur lokal aufgetragen wird Myrrhe deshalb bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Apthen angewendet. Wenn Myrrhe verbrennt, setzt sich der balsamartige Geruch der ätherischen Öle frei. Dieser wird nicht nur als wohltuend und erdend empfunden, sondern wirkt auch stärkend auf die Psyche. Deshalb wird das Räucherharz in der Aromatherapie gerne in geistig sowie seelisch anstrengenden Zeiten und in der Behandlung von psychischen Dysbalancen eingesetzt.           

 

 

Mag. pharm. Karin Kirchengast