Salbei (Salvia off.) | Pflanze des Monats Februar
Der Salbei bereichert bereits seit Jahrhunderten den Arzneischatz Europas. Von den über tausend unterschiedlichen Arten der Gattung Salvia (Lippenblütler, Lamiaceae) wird besonders der Echte Salbei (Salvia officinalis) traditionell bei diversen Beschwerden angewendet. Seine große Wertschätzung für die Gesundheit spiegelt sich auch in seinem Namen wider, der von dem lateinischen Wort „salvus“ für „gesund“ abstammt.
Der bis zu 80 cm hohe Halbstrauch liebt sonnige Standorte und war einst im Mittelmeerraum beheimatet. Aufgrund seines großen medizinischen sowie kulinarischen Nutzen wird er mittlerweile jedoch auf allen Kontinenten kultiviert.
Charakteristisch für den Arzneisalbei sind die grün-grauen, länglich-eiförmigen bis schmal-lanzettlichen Blätter, die kreuz-gegenständig angeordnet und auf der Blattunterseite weiß-filzig behaart sind. Im Sommer blüht die Pflanze hellblau bis violett und wird von den Bienen gern besucht.
Nach der traditionellen europäischen Medizin werden die getrocknete Salbeiblätter in Form von Tees, Tinkturen, Flüssig- oder Trockenextrakt sowie als Lutschtabletten konsumiert. Die Blätter des Echten Salbeis zeichnen sich durch das enthaltene ätherische Öl reich an Thujon, Kampfer, Cineol und Bornylacetat aus. Zusätzlich enthalten sie noch Lamiaceen-Gerbstoffe, bittere Di- und Triterpen, Phenolglykoside und Flavonoide. Der Salbei wirkt entzündungshemmend, desinfizierend, antimikrobiell und antiviral, weshalb er bei Entzündungen von Zahnfleisch, Mund- und Rachenschleimhaut eingesetzt wird. Aufgrund seiner entzündungshemmenden und krampflösenden Wirkung bewährt sich ein Salbeitee auch bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Sodbrennen oder Entzündungen der Darmschleimhaut.
Salbei findet zudem bei übermäßigem Schwitzen, Nachtschweiß sowie bei Hitzewallungen, wie zum Beispiel während der Menopause, Anwendung. Als „Schweißhemmer“ kann er sowohl innerlich, aber auch äußerlich in einer Deocreme oder als Waschung verwendet werden.
Vorsicht ist jedoch während einer Schwangerschaft geboten, da das in der Heilpflanze enthaltene Thujon wehenfördernd wirkt und einen negativen Einfluss auf den regulären Schwangerschaftsverlauf zeigt. Außerdem reduziert der Salbei die Prolaktion- und folge dessen auch die Milchproduktion. Genau diese Wirkung nützt man beim Abstillen und empfiehlt mehrere Tassen Salbeitee pro Tag zu trinken.
Mag.pharm.Kirchengast