Schachtelhalm (Equisetum arvense) | Pflanze des Monats Juni
Der Schachtelhalm ist eine Pflanze, die die Erde schon seit langer Zeit besiedelt. Die ersten Arten traten vermutlich bereits vor etwa 375 Millionen Jahren auf und erreichten zu gewissen Zeiten eine Wuchshöhe von bis zu 30 Metern. Die heutigen Arten sind wesentlich kleiner und können als „lebende Fossile“ bezeichnet werden.
Im zeitigen Frühjahr treibt der Ackerschachtelhalm aus einem Wurzelstock, der verzweigt waagrecht im Boden liegt mit unfruchtbaren grünen Trieben aus, die 20 bis 30 cm hoch werden. Wie sein Name schon vermuten lässt, ist diese Schachtelhalmart am Ackerland als Unkraut weit verbreitet, aber auch Wiesenränder, Ödland und Grabenränder besiedelt er gerne, wenn der Boden feucht und lehmig ist. Die wirksamen Bestandteile sind Kieselsäure, Kaliumsalze, Flavonoid und Saponine. Ackerschachtelhalm als Tee ist wirksam bei rheumatischen Beschwerden, bei chronischem Husten und stoffwechselbedingten geschwollenen Beinen. Die wichtigste Wirkung ist die reiche Wasserdiurese, ohne den Elektrolythaushalt zu beeinflussen. Daraus leitet sich seine Hauptanwendung in Durchspülungstherapien bei Blasen und Nierenkatarrhen ab. Den volksmedizinischen Namen ‚Zinnkraut‘ hat die Pflanze dadurch erhalten, dass man mit ihr früher das kostbare Zinngeschirr zum Glänzen gebracht hatte. Wirksame Putzkörper sind dabei die Kieselsäurekristalle.
Achtung: Ackerschachtelhalm ist leicht zu verwechseln mit anderen, giftigen Schachtelhalmarten. Die Pflanze darf daher nur bei genauer Kenntnis selbst gesammelt werden.
Mag. Johanna Lanzer