Isländisch Moos (Lichen islandicus) | Pflanze des Monats Februar
Heilpflanze aus den Bergtälern.
Der Name Isländisch Moos ist irreführend, denn bei dieser Blüten-, Blatt-, und Wurzellosen Pflanze handelt es sich korrekterweise um eine Flechte. Wie alle anderen Flechten zeichnet es sich dadurch aus, dass es aus zwei Organismen-einer Pilz und einer Algenart-besteht, die zu beidseitigem Nutzen, miteinander in sehr engem Kontakt leben.
Zu finden ist die Heilpflanze in Bergtälern der Schweiz, Österreich, Skandinavien, Frankreich und Spanien und wächst bevorzugt auf Magerrasen, lichten Wäldern und Mooren.
Isländisch Moos enthält unter anderem Bitter- und Schleimstoffe und ist bekannt bei Husten für seine reizmildernde, auswurffördernde Wirkung. Die Schleimstoffe umhüllen die Schleimhaut im Mund, Hals, Magen und Darm und beruhigen somit genannte Bereiche.
Daraus ergibt sich eine Anwendung als Tee bei Reizhusten, bei Halsentzündungen, und Gurgelmittel bei Zahnfleischentzündungen.
Die bitter schmeckenden Flechtensäuren wirken kräftigend und anregend auf Magen und Darm, wodurch Appetit angeregt und die Verdauung aktiviert wird. Nicht nur als Tee wird die positive Wirkung von Isländisch Moos genutzt, auch in vielen Hustensäften, Halssprays und Lutschpastillen wird ein Pflanzenauszug dieser Flechte verwendet.
Bei der Zubereitung eines Tees aus Isländisch Moos ist darauf zu achten, dass man zwei gehäufte Teelöffel Tee mit kaltem Wasser aufgießt und diese Mischung dann langsam bis zum Sieden erhitzt. Nach dem Aufkochen soll man den Tee sofort abseihen. Bei Anwendungen bei Katarrhen der oberen Atemwege kann mit Honig gesüßt werden, soll der Tee die anregende Wirkung auf den Magen-Darmtrakt entfalten, ist er besser ungesüßt zu genießen.
Mag. pharm. Johanna Lanzer