Birke (Betula spec.) | Pflanze des Monats März
Nicht nur im Frühjahr besonders gefragt.
Die Birke mit ihren zarten hellgrünen Blättern zählt zu den sehr schnell und hochwachsenden Bäumen.
Rund hundert verschiedene Birkenarten sind vor allem auf der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet. Arzneilich genutzt werden die Hängebirke Betula pendula und die Moorbirke Betula pubescens.
Das hohe Wachstum dieses Baumes und die damit verbundene enorme Leitfähigkeit an Wasser und Nährstoffen bis in die Blattspitzen lässt ihre Wirkung auf das menschliche Nierensystem erahnen. Als Wirkstoffe der jungen Blätter, die man in den Monaten Mai und Juni sammelt hat man die Flavonoide erkannt, die durch zahlreiche andere Inhaltsstoffe, wie ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Saponine und Vitamin C ergänzt werden. Eine mild entwässernde Wirkung, ohne dabei die Nieren zu reizen, wird in Frühjahrskuren genauso geschätzt, wie in Durchspülungstherapien bei bakteriellen, entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, auch verbunden mit krampfartigen Zuständen, bei Harngrieß und zur Vorbeugung von Harnsteinen.
Bei der Birkensaftgewinnung bohrt man ca. 5cm tiefe Löcher in die Birke. Für in etwa 10 Tage fließt dann der Birkensaft, der in der Volksmedizin ebenfalls in Frühjahrskuren, bei Gicht und Rheuma verwendet wird, mit einer Tagesmenge von 1-5 Litern aus dem Stamm der Birke. Nach Beendigung der Saftgewinnung muss das Bohrloch gewissenhaft verschlossen werden, um den Baum nicht unnötig zu schwächen.
Aus der Rinde der Birke kann Birkenzucker, auch Xylit oder Xylitol genannt, gewonnen werden, der für seine antikariöse Wirkung bekannt ist. In zu großen Mengen wirkt Birkenzucker allerdings abführend.
Leider zählt die Birke mit ihren Pollen zu den sehr potenten Allergenen und somit kämpfen jährlich in etwa 50% aller Frühblüher-Allergiker mit der Hochsaison der Birkenblüte, die meistens Mitte April stattfindet.
Mag. pharm. Kornelia Baumgartner