Weihrauch (Olibanum) | Pflanze des Monats Dezember
Ein traditionelles Heilmittel.
Als Weihrauch wird das getrocknete Harz des Weihrauchbaumes (Boswellia spec.) bezeichnet. Je nach Standort und Klima kann die Qualität des Harzes unterschiedlich sein. Bis zu 80% beträgt der Harz-Anteil, weitere Bestandteile sind u.a. ätherisches Öl und Schleimstoffe. Das ätherische Öl wird mittels Wasserdampfdestillation aus dem Harz gewonnen und findet ebenfalls breite Anwendung.
Weihrauch wird seit Jahrhunderten für religiöse Zwecke verwendet. Sowohl in der christlichen Kirche als auch in anderen Religionen und Kulturkreisen hat das Räuchern mit Weihrauch eine lange Tradition. Sogar in der ägyptischen Hochkultur wurde Weihrauch bereits verwendet. In der Antike war Weihrauch ein wertvolle Handelsgut, sein Ursprung wurde damals jedoch geheim gehalten. Beim Räuchern entsteht charakteristisch duftender Rauch, der auch desinfizierende Wirkung besitzt. Aus diesem Grund wurden in früheren Jahrhunderten regelmäßig in Haus und Stall geräuchert. Neben Weihrauch wurden dazu auch verschiedenste Kräuter verwendet, auch Mischungen mit anderen Harzen wie etwa Benzoe oder Myrrhe waren üblich. Heute wird diese Tradition vielerorts wiederentdeckt. Vor allem zu Weihnachten und zum Jahreswechsel in den sogenannten Raunächten gewinnt das Räuchern zunehmend an Bedeutung.
Medizinisch wird Weihrauch vor allem bei entzündlichen Erkrankungen wie etwa Rheuma (Arthritis), Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa eingesetzt. Verantwortlich für die entzündungshemmende Wirkung sind hauptsächlich Boswelliasäuren, welche im Harz reichlich enthalten sind. Empfehlenswert sind Produkte mit standardisiertem Extrakt, welche sowohl in Tablettenform als auch als Salbe erhältlich sind.
Mag. pharm. Kornelia Baumgartner